Einer der zentralen Herausforderungen der Architektur und Stadtplanung der nächsten Jahrzehnte ist die Revitalisierung des Gebäudebestandes in unseren Städten. Dabei ist der Gebäudebestand derzeit immer noch von Stillstand geprägt. Die Sanierungsquote stagniert seit langem konstant bei rund einem Prozent pro Jahr. Zur Erreichung der gesteckten Ziele der Bundesregierung muss die Sanierungsquote auf über zwei Prozent steigen.
Durch das „maximale nicht Bauen“, also durch „Bauen im Bestand“ werden im Vergleich zum „Neu-Bauen“ außerdem wichtige Ressourcen und die damit verbundenen CO2-Emissionen eingespart.
Das „Neu-Bauen“ ist von der Herstellung der Baumaterialien bis zur Versiegelung der Landschaft wohl einer der gravierendsten Eingriffe in unsere natürliche Umwelt. So bedeutet Bauen im Bestand nicht nur Pflege des historischen Erbes; seine ganz besondere Bedeutung liegt vielmehr auch darin, den durch Neubauten bedingten Flächen- und Landschaftsverbrauch einzudämmen und der zunehmenden Zersiedelung entgegenzuwirken.
Bestandsgebäude liegen oft zentrumsnah und erfüllen damit den wachsenden Wunsch nach guter Einbindung in den Ort. Kurze Wege bringen Zeitgewinn und verbessern die Mobilität. Das Umfeld eines Altbaus hat sich bereits geformt, die Nachbarschaft ist bekannt. Neben diesen räumlichen Vorteilen tritt somit die soziale Einbindung als weiteres positives Merkmal hervor.