Reduzierung von grauer Energie durch Bauen im Bestand als wesentlicher Klimaschutz im Bausektor

Wie kann man graue Energie vermeiden?
2021 lag die Sanierungsquote bei nur 1% aller Bauvorhaben. Doch Sanieren lohnt sich in Bezug auf graue Energie! Zwei Drittel der grauen Energie eines Gebäudes stecken in Rohbau und Fassade. Außerdem wird der Abriss des Bestandes der grauen Energie eines Neubaus zugerechnet.
Durch Arbeit an Denkmälern und Bestand werden mehrere Lebenszyklen durchlaufen, deshalb sollte schon bei der Planung eines Gebäudes auf eine lange Lebensdauer und eine ganzheitliche Betrachtung des Bauprozesses gesetzt werden. Wenn der Raum in der Lage ist, sich seinen Nutzern anzupassen und sich an Lebenssituationen anpassen kann, wird eine lange Nutzbarkeit gewährleistet.

Dies wird unter anderem durch das ganzheitliche Planen nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip, dem Denken in Abfallfreien Kreisläufen, erreicht. Angefangen beim Einsetzen emissionsfreier, kreislauffähiger Baustoffe, über den Einsatz erneuerbarer Energien und einer ressourcen-schonenden Bauweise bis zum Achten auf soziale Gerechtigkeit bei den Folgen neuer Bauprojekte.

In Deutschland häufen sich jährlich über 50 Millionen Tonnen Altbeton an. Bei der Herstellung ist Zement Hauptverursacher von CO2 Emissionen. Die meiste graue Energie ist dem Stahlbeton, der Technik und Dämmung zuzurechnen. Synthetische Dämmstoffe können den Anteil grauer Energie beim Umbau 15% erhöhen.

Je weniger ein Material bearbeitet wurde, desto weniger graue Energie wird verbraucht. Einfachere Materialien sind zwar leichter im Wirtschaftskreislauf zu halten, können jedoch meist nicht so lange verwendet werden wie stärker bearbeitete Produkte.

Naturbaustoffe, wie Lehm, Ziegel, Naturstein, Hanf, Kork oder Holz, entsprechen meist den Kriterien nachhaltiger Baustoffe. Laut Definition sind nachhaltige Baustoffe solche, welche wiederverwendet, wiederverwertet und gefahrlos in den Stoffkreislauf zurückgegeben werden können.